Erdlose Pflanzenzucht mit Spezialsubstraten
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Hydrokultur Substrate für Pflanzen

Die moderne Pflanzenpflege hat in den letzten Jahren eine spannende Entwicklung durchgemacht. Immer mehr Pflanzenliebhaber entdecken die Vorzüge der Hydrokultur – einer erdlosen Kultivierungsmethode, die nicht nur sauber und pflegeleicht ist, sondern auch gesündere Pflanzen hervorbringen kann. Im Mittelpunkt dieser Methode stehen spezielle Hydrokultur Substrate, die den Pflanzen Halt geben und für eine optimale Nährstoff- und Wasserversorgung sorgen.

Was sind Hydrokultur Substrate und wie funktionieren sie?

Hydrokultur Substrate sind spezielle Materialien, die in der erdlosen Pflanzenkultivierung verwendet werden. Anders als bei herkömmlicher Pflanzerde dienen sie nicht als Nährstofflieferant, sondern in erster Linie als Verankerungsmedium für die Pflanzenwurzeln und als Speicher für Wasser und Nährstoffe.

Die Funktionsweise der Hydrokultur ist denkbar einfach: Die Pflanzen werden in einem inerten (chemisch neutralen) Substrat kultiviert, während Wasser und Nährstoffe separat zugeführt werden. Der große Vorteil: Die Wurzeln haben stets Zugang zu Sauerstoff, was das Wurzelwachstum fördert und Staunässe sowie Wurzelfäule verhindert.

Am häufigsten werden in der Hydrokultur Blähton für Pflanzen oder LECA Kugeln (Lightweight Expanded Clay Aggregate) verwendet. Diese gebrannten Tonkugeln zeichnen sich durch ihre poröse Struktur aus, die Wasser speichern und gleichzeitig für ausreichende Luftzirkulation sorgen kann.

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Die beliebtesten Hydrokultur Substrate im Überblick

Neben Blähton gibt es eine Vielzahl weiterer Hydrokultur Substrate, die je nach Pflanzenart und individuellen Bedürfnissen eingesetzt werden können:

Blähton/LECA: Der Klassiker unter den Hydrokultur-Medien besteht aus gebrannten Tonkugeln mit einer Größe von 4-16 mm. Blähton ist extrem langlebig, kann wiederverwendet werden und bietet eine hervorragende Drainage bei gleichzeitiger Wasserspeicherung.

Seramis: Ein spezielles Tonsubstrat, das ähnlich wie Blähton funktioniert, aber eine noch höhere Wasseraufnahmefähigkeit besitzt. Die rotbraune Farbe und die etwas kleinere Körnung unterscheiden es optisch von klassischem Blähton.

Perlite: Dieses vulkanische Glasgestein wird erhitzt, wodurch es expandiert und weiße, leichte Körner bildet. Perlite speichert kaum Wasser, sorgt aber für hervorragende Belüftung und wird oft in Mischungen verwendet.

Vermiculite: Ähnlich wie Perlite ist Vermiculite ein expandiertes Mineral, das jedoch mehr Wasser speichern kann. Es eignet sich gut in Kombination mit anderen Medien.

Kokosfasern: Dieses nachhaltige Substrat aus Kokosnussschalen bietet eine gute Wasserhaltefähigkeit und wird oft für Semi-Hydrokultur oder als Übergangssubstrat beim Umtopfen verwendet.

Je nach Pflanzenart und persönlichen Vorlieben kann auch eine Kombination verschiedener Hydrokultur Substrate sinnvoll sein, um die idealen Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Vorteile der Hydrokultur gegenüber herkömmlicher Pflanzerde

Die Verwendung von Hydrokultur Substraten anstelle von klassischer Blumenerde bietet zahlreiche Vorteile:

Reduziertes Schädlingsrisiko: In Blähton und anderen inerten Substraten können sich deutlich weniger Schädlinge ansiedeln als in Erde. Fruchtfliegen, Trauermücken und andere lästige Mitbewohner haben in der sauberen Hydrokultur kaum eine Chance.

Optimale Wasserversorgung: Bei richtiger Anwendung verhindert die Hydrokultur sowohl Über- als auch Unterversorgung mit Wasser. Dank eines Wasserstandsanzeigers sehen Sie auf einen Blick, wann gegossen werden muss.

Sauberkeit: Keine verschüttete Erde mehr beim Umtopfen oder Gießen – die Hydrokultur Substrate sind sauber und staubfrei, was besonders in Innenräumen ein großer Vorteil ist.

Kontrollierte Nährstoffversorgung: Durch die gezielte Zugabe von Hydrokulturdünger haben Sie die volle Kontrolle über die Nährstoffversorgung Ihrer Pflanzen.

Pflegeleichtigkeit: Die meisten Hydrokulturen müssen nur alle 2-4 Wochen gegossen werden – ideal für Menschen mit wenig Zeit oder bei längerer Abwesenheit.

Wie unser Artikel Das richtige Substrat für jede Pflanze zeigt, ist die Wahl des passenden Mediums entscheidend für den Pflanzenerfolg – und die Hydrokultur bietet hier einzigartige Möglichkeiten.

Geeignete Pflanzen für die Hydrokultur

Nicht alle Pflanzen eignen sich gleichermaßen für die Kultivierung in Hydrokultur Substraten. Besonders gut gedeihen in der Regel:

Zimmerpflanzen: Philodendron, Monstera, Efeutute (Epipremnum), Einblatt (Spathiphyllum), Zamioculcas und viele Dracaena-Arten.

Grünpflanzen: Farne, Palmen, Ficus-Arten und die meisten Blattpflanzen.

Kräuter: Basilikum, Minze, Petersilie und andere Küchenkräuter gedeihen hervorragend in Hydrokultur.

Schwieriger gestaltet sich die Umstellung bei stark erdverbundenen Pflanzen wie Kakteen und anderen Sukkulenten, die sehr spezifische Trocken-/Feuchtzyklen benötigen. Auch blühende Pflanzen können in der Hydrokultur manchmal weniger Blüten produzieren, obwohl sie ansonsten gut wachsen.

So steigen Sie in die Hydrokultur ein – Schritt für Schritt

Der Umstieg auf Hydrokultur Substrate ist einfacher als viele denken. Mit der richtigen Vorbereitung und ein wenig Geduld gelingt der Wechsel meist problemlos:

1. Die richtige Ausrüstung beschaffen

Für den Einstieg in die Hydrokultur benötigen Sie:

– Einen Hydrotopf mit Wasserstandsanzeiger
– Ausreichend Hydrokultur Substrate (z.B. Blähton)
– Speziellen Hydrokulturdünger
– Eine Zimmer-Wasserwaage oder Messbecher zum Kontrollieren des Wasserstands
– Optional: Ein Hydrokultur Starterset für Anfänger

2. Die Pflanze vorbereiten

Befreien Sie die Pflanze vorsichtig von der anhaftenden Erde, indem Sie die Wurzeln unter lauwarmem Wasser abspülen. Je gründlicher Sie die Erde entfernen, desto geringer ist das Risiko von Fäulnis beim Umstieg.

3. Einsetzen in das Hydrokultur Substrat

Platzieren Sie die Pflanze im Hydrotopf und füllen Sie das Substrat vorsichtig ein. Achten Sie darauf, dass der Wurzelhals knapp über dem späteren Wasserspiegel liegt, um Fäulnis zu vermeiden. Die Wurzeln selbst sollten teilweise ins Wasser ragen können.

4. Die Eingewöhnungsphase

In den ersten Wochen durchläuft die Pflanze eine Anpassungsphase, in der sich neue, an die Hydrokultur angepasste Wurzeln bilden. Während dieser Zeit ist besondere Aufmerksamkeit gefragt: Halten Sie den Wasserstand etwas niedriger als später üblich und verwenden Sie noch keinen Dünger.

Wie auch im Artikel Kübelpflanzen optimal versorgen betont wird, ist die richtige Nährstoffversorgung entscheidend – in der Hydrokultur gilt dies umso mehr, da das Substrat selbst keine Nährstoffe liefert.

Pflege von Pflanzen in Hydrokultur Substraten

Die Pflege von Hydrokulturen ist denkbar einfach, wenn man einige Grundregeln beachtet:

Gießen: Füllen Sie Wasser nach, wenn der Wasserstandsanzeiger den Minimalpegel erreicht. Verwenden Sie idealerweise abgestandenes oder Regenwasser. Je nach Pflanze und Umgebungsbedingungen kann dies alle 2-4 Wochen nötig sein.

Düngen: Da Hydrokultur Substrate keine eigenen Nährstoffe liefern, ist regelmäßiges Düngen unerlässlich. Verwenden Sie speziellen Hydrokulturdünger und folgen Sie der Dosierungsanleitung. In der Regel wird alle 4-6 Wochen gedüngt.

Reinigung: Alle 1-2 Jahre empfiehlt es sich, das Substrat zu spülen und den Hydrotopf zu reinigen, um Algenbildung und Ablagerungen zu vermeiden. Dies ist auch eine gute Gelegenheit, um die Pflanze zu begutachten und ggf. in einen größeren Topf umzusetzen.

Überprüfung: Kontrollieren Sie regelmäßig die Wurzeln auf Anzeichen von Fäulnis. Gesunde Hydrokulturen entwickeln weiße, kräftige Wurzeln, die leicht im Wasser schwimmen.

Fazit: Hydrokultur Substrate als nachhaltige Alternative

Die Verwendung von Hydrokultur Substraten bietet eine moderne, saubere und nachhaltige Alternative zur klassischen Erdkultur. Besonders für Zimmerpflanzen und in Wohnräumen mit hohen Ansprüchen an Sauberkeit und Ästhetik stellt die Hydrokultur eine hervorragende Wahl dar.

Während die Anfangsinvestition etwas höher ausfällt als bei herkömmlicher Pflanzerde, rechnet sich die Hydrokultur durch ihre Langlebigkeit, den geringeren Pflegeaufwand und die verbesserte Pflanzengesundheit. Die Substrate können zudem mehrfach verwendet werden, was ihren ökologischen Fußabdruck verbessert.

Wer einmal den Zauber gesunder, in Hydrokultur Substraten wachsender Pflanzen erlebt hat, möchte oft nicht mehr zur klassischen Erdkultur zurückkehren. Probieren Sie es selbst aus und entdecken Sie die vielfältigen Möglichkeiten dieser modernen Kultivierungsmethode für Ihre grünen Mitbewohner.

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