Regenwassertank selber bauen
In Zeiten zunehmender Trockenperioden und steigender Wasserkosten wird die effiziente Nutzung von Regenwasser immer wichtiger für Gartenbesitzer. Ein selbstgebauter Regenwassertank bietet dabei eine kostengünstige und nachhaltige Lösung. Mit etwas handwerklichem Geschick und den richtigen Materialien können Sie einen maßgeschneiderten Wasserspeicher für Ihren Garten errichten, der perfekt auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
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Warum einen Regenwassertank selber bauen lohnt
Die Vorteile eines selbst gebauten Regenwassertanks sind vielfältig. Kostenersparnis steht dabei an erster Stelle – sowohl bei der Anschaffung im Vergleich zu fertigen Systemen als auch langfristig durch reduzierte Wasserrechnungen. Zudem können Sie die Größe und Form individuell anpassen, was besonders bei begrenztem Platzangebot von Vorteil ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Umweltfreundlichkeit. Die Nutzung von Regenwasser entlastet nicht nur die kommunalen Wasserversorgungssysteme, sondern schont auch wertvolle Trinkwasserressourcen. Pflanzen profitieren zudem vom kalkfreien, zimmerwarmen Regenwasser, das ihnen besonders gut bekommt. Wer seinen Regenwassertank selber bauen möchte, kann außerdem gezielt auf nachhaltige oder recycelte Materialien setzen.
Die richtige Planung für den selbstgebauten Regenwassertank
Bevor Sie mit dem Bau beginnen, ist eine sorgfältige Planung entscheidend. Berücksichtigen Sie dabei folgende Faktoren:
Standortwahl: Der ideale Platz für Ihren Regenwassertank sollte eben und stabil sein sowie eine gute Anbindung an die Fallrohre Ihres Hauses ermöglichen. Achten Sie auch auf ausreichend Sonnenschutz, um Algenbildung zu vermeiden.
Größenbestimmung: Die optimale Größe Ihres Tanks hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wie groß ist die Dachfläche, von der Sie Wasser sammeln? Wie hoch ist der durchschnittliche Niederschlag in Ihrer Region? Und wofür möchten Sie das Wasser nutzen? Als Faustregel gilt: Für reine Gartenbewässerung sollten Sie mit mindestens 1.000 Litern Fassungsvermögen rechnen.
Material-Entscheidung: Für den Selbstbau eignen sich verschiedene Materialien. Besonders beliebt sind IBC Container (Intermediate Bulk Container), die umfunktioniert werden können, oder spezielle Regenwassertank Bausätze. Auch Holzfässer oder große Kunststofftonnen kommen infrage.
Anleitung: Regenwassertank selber bauen mit IBC Container
Eine der einfachsten und kostengünstigsten Methoden, einen Regenwassertank selber zu bauen, ist die Umfunktionierung eines IBC Containers. Diese Behälter mit typischerweise 1.000 Litern Fassungsvermögen sind robust, langlebig und relativ preiswert zu bekommen – oft sogar gebraucht.
Benötigte Materialien:
– 1 IBC Container (gereinigt und lebensmitteltauglich)
– Fallrohrfilter
– Regenwasserzulauf mit Überlaufschutz
– Wasserhahn oder Zapfstelle
– Dichtungsmasse
– Bohrmaschine mit passendem Bohrer für Kunststoff
– Optional: Tauchpumpe Regenwasser
Schritt 1: Vorbereitung des Containers
Zunächst müssen Sie den Container gründlich reinigen, falls er gebraucht ist. Achten Sie darauf, dass er vorher keine giftigen Substanzen enthielt. Anschließend benötigen Sie eine ebene, stabile Fläche als Untergrund – idealerweise eine Betonplatte oder verdichteter Kies. Der Untergrund sollte absolut waagerecht sein, um Instabilität bei gefülltem Tank zu vermeiden.
Schritt 2: Zulauf installieren
Bohren Sie an der Oberseite des Containers ein Loch für den Regenwasserzulauf. Die Größe richtet sich nach dem Durchmesser Ihres Fallrohrs bzw. des Fallrohrfilters. Montieren Sie den Zulauf und dichten Sie ihn sorgfältig ab. In unserer umfassenden Anleitung zum Thema Effiziente Filterung für Gartenwasser finden Sie weitere wichtige Hinweise zur richtigen Auswahl und Installation von Filtersystemen.
Schritt 3: Überlauf anbringen
Ebenso wichtig ist ein Überlauf, damit bei starken Regenfällen überschüssiges Wasser kontrolliert abfließen kann. Bohren Sie hierfür ein weiteres Loch im oberen Bereich des Tanks und installieren Sie ein Abflussrohr. Dieses sollte an einen Abfluss oder eine geeignete Versickerungsstelle im Garten führen.
Schritt 4: Entnahmestelle einrichten
Für die Wasserentnahme haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie nutzen den vorhandenen Auslauf des IBC Containers und rüsten ihn mit einem passenden Wasserhahn auf, oder Sie bohren im unteren Bereich ein neues Loch für eine Entnahmevorrichtung. Bei größeren Gärten empfiehlt sich der Anschluss einer Regenwasserpumpe, um das Wasser mit ausreichend Druck im gesamten Garten verteilen zu können.
Alternative: Regenwassertank aus Holz selber bauen
Für ästhetisch anspruchsvollere Gärten kann ein selbstgebauter Holz-Regenwassertank eine optisch ansprechende Alternative sein. Hierfür eignen sich Holzfässer oder Sie bauen einen kompletten Tank aus witterungsbeständigem Holz wie Lärche oder Douglasie.
Der Aufbau erfolgt ähnlich wie beim IBC Container, allerdings mit einigen Besonderheiten:
– Verwenden Sie eine wasserdichte Innenauskleidung (z.B. Teichfolie).
– Achten Sie auf druckfeste Verstrebungen, da Holz dem Wasserdruck standhalten muss.
– Behandeln Sie das Holz von außen mit einem umweltfreundlichen Holzschutzmittel.
Ein Holztank fügt sich oft harmonischer in die Gartenlandschaft ein und kann ein echter Blickfang sein. Allerdings ist der Bau aufwändiger und die Lebensdauer in der Regel kürzer als bei Kunststofflösungen.
Tipps zur optimalen Nutzung des selbstgebauten Regenwassertanks
Damit Ihr selbstgebauter Regenwassertank optimal funktioniert und lange hält, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten:
Regelmäßige Wartung: Kontrollieren Sie regelmäßig den Filter und reinigen Sie ihn bei Bedarf. Spülen Sie den Tank einmal jährlich aus, um Ablagerungen zu entfernen.
Frostschutz: In den Wintermonaten sollte der Tank entweder entleert oder mit einer Frostschutzvorrichtung versehen werden. Insbesondere Zu- und Ableitungen sind frostgefährdet.
Lichtschutz: Um Algenbildung zu verhindern, sollte der Tank vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Bei transparenten IBC Containern empfiehlt sich eine Ummantelung mit lichtundurchlässigem Material.
Effiziente Nutzung: Verbinden Sie Ihren Regenwassertank mit einem durchdachten Bewässerungssystem. Wie Sie Ihr Regenwasser besonders effizient im Garten einsetzen können, erfahren Sie in unserem Artikel Clevere Bewässerung mit Regenwasser.
Rechtliche Aspekte beim Bau eines Regenwassertanks
Bevor Sie einen Regenwassertank selber bauen, sollten Sie sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen in Ihrer Region informieren. In manchen Gemeinden gelten besondere Vorschriften:
– In einigen Regionen müssen Regenwasserspeicher ab einer bestimmten Größe angemeldet werden.
– Es kann Auflagen bezüglich der Abführung des Überlaufwassers geben.
– Bei unterirdischen Tanks sind möglicherweise Baugenehmigungen erforderlich.
Erkundigen Sie sich vor Baubeginn bei Ihrer Gemeinde oder Stadt, um spätere Probleme zu vermeiden.
Fazit: Nachhaltigkeit durch selbstgebaute Regenwassertanks
Einen Regenwassertank selber zu bauen ist ein lohnendes Projekt für jeden Gartenbesitzer. Mit überschaubarem Aufwand und Kosten schaffen Sie eine nachhaltige Wasserquelle für Ihren Garten, die sowohl Ihrer Geldbörse als auch der Umwelt zugutekommt.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie sparen Trinkwasser, reduzieren Ihre Wasserkosten und tun etwas Gutes für die Umwelt. Zudem können Sie den Tank genau nach Ihren Bedürfnissen und Platzverhältnissen gestalten.
Mit der richtigen Planung, geeigneten Materialien und ein wenig handwerklichem Geschick steht Ihrem DIY-Regenwassertank nichts im Wege. Und das Beste daran: Sie haben die Gewissheit, einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser zu leisten.
Ob simpler IBC Container oder dekorativer Holztank – mit einem selbstgebauten Regenwasserspeicher sind Sie bestens gerüstet für die nächste Trockenperiode und können Ihre Pflanzen umweltfreundlich mit dem natürlichsten aller Dünger versorgen: reinem Regenwasser.