Unterirdische Plagegeister wirksam stoppen
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Bodenschädlinge erfolgreich bekämpfen

Während wir oft den Blick nach oben richten, um Blattläuse oder Raupen an unseren Pflanzen zu entdecken, lauert die eigentliche Gefahr oft unter der Erde. Bodenschädlinge können erhebliche Schäden an Wurzeln, Knollen und unterirdischen Pflanzenteilen verursachen, bevor wir überhaupt bemerken, dass etwas nicht stimmt. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Bodenschädlinge erkennen, vorbeugen und mit umweltfreundlichen Methoden bekämpfen können.

Die häufigsten Bodenschädlinge im Garten identifizieren

Um Bodenschädlinge erfolgreich zu bekämpfen, müssen wir zunächst wissen, mit welchen Gegnern wir es zu tun haben. Zu den häufigsten unterirdischen Plagegeistern zählen:

Engerlinge sind die Larven verschiedener Käferarten, insbesondere des Maikäfers. Diese C-förmig gekrümmten, weißlichen Larven mit braunem Kopf fressen Wurzeln und können ganze Rasenflächen zum Absterben bringen. Besonders problematisch: Ein Engerling kann mehrere Jahre im Boden verbleiben, bevor er sich zum Käfer entwickelt.

Drahtwürmer, die Larven des Schnellkäfers, sind gelblich-braune, drahtige Larven, die vor allem Kartoffeln, Möhren und andere Wurzelgemüse befallen. Sie bohren sich in die Knollen und hinterlassen unappetitliche Fraßgänge.

Wühlmäuse graben weitverzweigte Gangsysteme und fressen mit Vorliebe Wurzeln, Zwiebeln und Knollen. Im Gegensatz zum Maulwurf, der hauptsächlich Insekten frisst und sogar nützlich sein kann, sind Wühlmäuse echte Pflanzenschädlinge.

Wurzelälchen (Nematoden) sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die Wurzeln befallen und zu Wachstumsstörungen, Verkrümmungen und Knötchenbildung führen können.

Weitere Bodenschädlinge sind Schnecken, deren Eier im Boden überwintern, Maulwurfsgrillen und verschiedene Wurzelbohrer.

Anzeichen für Bodenschädlinge erkennen

Die frühzeitige Erkennung von Bodenschädlingen ist entscheidend, um größere Schäden zu vermeiden. Folgende Symptome können auf einen Befall hindeuten:

Welkende Pflanzen trotz ausreichender Bewässerung sind oft ein erstes Anzeichen für Wurzelschäden durch Bodenschädlinge. Wenn Ihre Pflanzen plötzlich an Vitalität verlieren, obwohl Sie sie regelmäßig gießen, sollten Sie den Wurzelbereich untersuchen.

Gelbe, verkümmerte Blätter und allgemein schlechtes Wachstum können auf einen Nematodenbefall hindeuten. Diese mikroskopisch kleinen Schädlinge beeinträchtigen die Nährstoffaufnahme der Pflanze.

Lockere Erde um die Pflanzen herum und freiliegende Wurzeln sind oft Anzeichen für die Aktivität von Engerlingen oder Drahtwürmern. Diese Schädlinge lockern den Boden auf, wenn sie sich durch die Erde fressen.

Unterirdische Gänge und aufgeworfene Erdhügel deuten auf Wühlmäuse oder Maulwürfe hin. Während Maulwürfe hauptsächlich Insekten fressen, können Wühlmäuse erhebliche Schäden an Wurzeln und Knollen verursachen.

Löcher und Fraßspuren an Knollen, Zwiebeln und Wurzeln sind ein deutliches Zeichen für Bodenschädlinge wie Drahtwürmer oder Engerlinge.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Bodenschädlinge

Wie bei den meisten Gartenproblemen ist auch bei Bodenschädlingen Vorbeugung die beste Strategie. Hier einige wirksame präventive Maßnahmen:

Gesunde Bodenstruktur fördern: Ein lockerer, humusreicher Boden mit aktivem Bodenleben bietet natürliche Feinde für viele Schädlinge. Regelmäßiges Einarbeiten von Kompost und organischem Material verbessert die Bodenstruktur und fördert nützliche Mikroorganismen.

Fruchtwechsel praktizieren: Durch jährlichen Wechsel der Kulturen an einem Standort können sich bodenbürtige Schädlinge weniger gut etablieren. Dies ist besonders wichtig bei Gemüsekulturen, die anfällig für bestimmte Bodenschädlinge sind.

Bodenbarrieren einsetzen: Bei der Neupflanzung von Bäumen, Sträuchern oder wertvollen Stauden kann das Einbringen von Wühlmausgittern oder speziellen Pflanzkörben Wurzeln vor Fraßschäden schützen.

Nützlinge fördern: Vögel, Igel, Spitzmäuse und Maulwürfe sind natürliche Feinde vieler Bodenschädlinge. Schaffen Sie Lebensräume für diese Helfer in Ihrem Garten.

Wie Sie Ihre Pflanzen grundsätzlich vor verschiedenen Schädlingen schützen können, erfahren Sie auch in unserem Artikel Natürlicher Schutz für Gartenpflanzen.

Natürliche Bekämpfungsmethoden für Bodenschädlinge

Wenn trotz vorbeugender Maßnahmen Bodenschädlinge in Ihrem Garten auftreten, gibt es verschiedene umweltfreundliche Bekämpfungsmethoden:

Biologische Schädlingsbekämpfung mit Nützlingen

Nützlinge sind eine der effektivsten Methoden zur natürlichen Bekämpfung von Bodenschädlingen. Besonders wirksam sind:

Nematoden gegen Engerlinge und Drahtwürmer: Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer parasitieren die Schädlinge und töten sie ab. Sie können als Pulver oder Flüssigkeit gekauft und im Frühjahr oder Herbst bei feuchtem, warmem Boden ausgebracht werden.

Raubmilben gegen Wurzelälchen: Diese winzigen Nützlinge ernähren sich von schädlichen Nematoden und anderen Bodenorganismen.

Laufkäfer und ihre Larven jagen aktiv nach Engerlingen, Schneckeneiern und anderen Bodenschädlingen. Sie können durch das Anlegen von Totholzhaufen und Wildblumenecken gefördert werden.

Pflanzliche Helfer gegen Bodenschädlinge

Bestimmte Pflanzen können durch ihre Inhaltsstoffe Bodenschädlinge abwehren oder vertreiben:

Tagetes (Studentenblumen) sondern Substanzen ab, die bestimmte Nematoden im Boden abtöten können. Eine Tagetes-Gründüngung vor dem Anbau anfälliger Kulturen kann den Befall deutlich reduzieren.

Knoblauch und Zwiebeln wirken durch ihre schwefelhaltigen Verbindungen abschreckend auf viele Bodenschädlinge. Das Pflanzen zwischen anfälligen Kulturen oder das Einarbeiten von Knoblauchschaltenresten in den Boden kann präventiv wirken.

Ringelblumen und Kapuzinerkresse können als Begleitpflanzen den Boden gesund halten und manche Schädlinge fernhalten.

Mechanische Barrieren und Fallen

Für größere Bodenschädlinge wie Wühlmäuse gibt es verschiedene mechanische Lösungen:

Wühlmausfallen können in die Gänge eingesetzt werden, um die Tiere lebend zu fangen oder zu töten.

Schwingende Stäbe oder Windräder, die in den Boden gesteckt werden, erzeugen Vibrationen, die für Wühlmäuse unangenehm sind und sie vertreiben können.

Duftstoffe wie Buttermilch in die Gänge gießen oder Knoblauchzehen in die Gänge legen, können Wühlmäuse vertreiben.

Bei Neuanpflanzungen können Drahtgeflechte um den Wurzelbereich wertvoller Pflanzen vor Wühlmausschäden schützen.

Hausmittel zur Bekämpfung von Bodenschädlingen

Verschiedene Hausmittel haben sich bei der Bekämpfung von Bodenschädlingen bewährt:

Knoblauch-Sud: 100 g zerquetschte Knoblauchzehen in 10 Liter Wasser für 24 Stunden ziehen lassen, dann abseihen und den Boden damit gießen. Wirkt abschreckend auf viele Bodenschädlinge.

Holzasche vorsichtig in den Boden einarbeiten. Sie enthält Kalium und wirkt gegen manche Bodenschädlinge, sollte aber sparsam eingesetzt werden, um den pH-Wert des Bodens nicht zu stark zu erhöhen.

Brennnesseljauche kann als Bodenguss die Pflanzengesundheit fördern und manche Schädlinge abwehren. Mehr zu natürlichen Pflanzenstärkungsmitteln finden Sie in unserem Artikel Natürlicher Kampf gegen grüne Plagegeister.

Wann sollten chemische Mittel in Betracht gezogen werden?

Als naturverbundene Gärtner setzen wir bei WilderWuchs auf biologische und mechanische Methoden zur Bekämpfung von Bodenschädlingen. In seltenen Fällen schwerer Befälle, die die Existenz wertvoller Pflanzen bedrohen, können jedoch auch chemische Mittel in Betracht gezogen werden.

Wenn Sie zu chemischen Mitteln greifen, beachten Sie bitte:

Verwenden Sie nur zugelassene Produkte und folgen Sie genau den Anwendungshinweisen.

Setzen Sie Mittel punktuell und gezielt ein, nicht großflächig.

Behandeln Sie vorzugsweise in den Abendstunden, um Bienen und andere nützliche Insekten zu schonen.

Bedenken Sie die Auswirkungen auf das Bodenleben und die Umwelt.

Fazit: Langfristige Strategien gegen Bodenschädlinge

Die nachhaltigste Methode zur Bekämpfung von Bodenschädlingen ist ein ganzheitlicher Ansatz, der auf Prävention, Förderung des natürlichen Gleichgewichts und schonende Eingriffe setzt. Ein gesunder Boden mit aktivem Bodenleben bildet die Grundlage für widerstandsfähige Pflanzen, die weniger anfällig für Schädlinge sind.

Kombinieren Sie verschiedene Methoden wie Fruchtfolge, Einsatz von Nützlingen, schützende Netze und Barrieren sowie gezielte Bepflanzung mit schädlingsabwehrenden Pflanzen. So halten Sie Ihre grüne Oase im Gleichgewicht und können die Freude an gesunden, vitalen Pflanzen genießen.

Denken Sie daran: Nicht jeder Schädling muss sofort bekämpft werden. Oft reguliert sich die Population von selbst, wenn wir der Natur etwas Zeit geben und das Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen fördern.

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