Nährstoffreiche Erde selbst herstellen
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Selbstgemachte Pflanzerde für üppigen Pflanzenwuchs

Wer kennt es nicht: Man steht im Gartencenter vor dem Regal mit dutzenden Erdsäcken und fragt sich, welche Pflanzerde wirklich die beste für die heimischen Pflanzen ist. Dabei liegt die Lösung oft näher als gedacht – in der eigenen Herstellung. Selbstgemachte Pflanzerde bietet nicht nur eine kostengünstige Alternative zu teuren Spezialerden, sondern lässt sich auch perfekt an die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen anpassen.

Warum selbstgemachte Pflanzerde besser ist als gekaufte

Kommerzielle Erden enthalten oft Torf, dessen Abbau ökologisch bedenklich ist, oder sind mit synthetischen Düngemitteln angereichert. Selbstgemachte Pflanzerde hingegen kann völlig natürlich und nachhaltig hergestellt werden. Sie wissen genau, was drin ist, und können die Zusammensetzung je nach Pflanzenart optimieren.

Der größte Vorteil liegt in der Qualität: Selbst hergestellte Substrate sind in der Regel nährstoffreicher und bieten eine bessere Struktur als viele Fertigprodukte. Während gekaufte Erde nach einiger Zeit oft zusammensackt und verdichtet, behält eine gut gemischte eigene Erde ihre lockere Struktur länger bei.

Zudem lässt sich durch die eigene Herstellung der pH-Wert gezielt einstellen, was besonders für anspruchsvolle Pflanzen wichtig ist. Nicht zuletzt ist es auch ein finanzieller Vorteil, da hochwertige Spezialerden im Handel oft teuer sind.

Grundzutaten für hochwertige selbstgemachte Pflanzerde

Eine gute selbstgemachte Pflanzerde besteht aus verschiedenen Komponenten, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften mitbringen:

Kompost bildet die Basis für nährstoffreiche Erde. Er liefert organisches Material und wichtige Mikronährstoffe. Wer keinen eigenen Komposter hat, kann auch reifen Kompost in Gartencentern kaufen. Idealerweise macht er etwa 30-50% der Gesamtmischung aus.

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Gartenerde dient als strukturgebendes Element. Sie sollte möglichst frei von Unkrautsamen und Schädlingen sein. Oftmals reicht es, Erde aus dem eigenen Garten zu sieben und zu verwenden.

Sand verbessert die Drainage und verhindert, dass die Erde zu stark verdichtet. Besonders für Pflanzen, die keine Staunässe vertragen, ist eine sandhaltige Mischung vorteilhaft.

Blähton oder Perlit lockern die Erde zusätzlich auf und speichern gleichzeitig Feuchtigkeit. Perlit für Pflanzen ist besonders in Anzuchtsubstraten wertvoll, da es die Wurzelbildung fördert.

Kokossubstrat dient als nachhaltiger Torfersatz. Kokossubstrat speichert Wasser und gibt es langsam an die Pflanzen ab. Es ist leicht, locker und kommt ohne umweltschädlichen Torfabbau aus.

Weitere Zutaten können je nach Pflanzenart Gartenkalk (für kalkliebende Pflanzen), Laubkompost (für Waldpflanzen) oder Hornspäne (als natürlicher Langzeitdünger) sein.

Grundrezept für universelle selbstgemachte Pflanzerde

Eine Universalerde, die für die meisten Gartenpflanzen geeignet ist, können Sie nach diesem Grundrezept mischen:

– 40% reifer Kompost
– 30% gesunde Gartenerde
– 20% Sand oder Perlit
– 10% Kokossubstrat

Diese Mischung bietet eine gute Balance zwischen Nährstoffgehalt, Drainage und Wasserspeicherfähigkeit. Für spezielle Pflanzengruppen kann sie leicht angepasst werden.

Spezialsubstrate selbst herstellen – für jede Pflanzenart das Richtige

Je nach Pflanzengattung können und sollten Sie Ihre selbstgemachte Pflanzerde anpassen. Hier einige Beispiele für spezielle Mischungen:

Substrat für Gemüsepflanzen

Gemüsepflanzen sind oft „Starkzehrer“ und benötigen nährstoffreiche Erde. Eine ideale Mischung besteht aus:

– 50% Kompost
– 30% Gartenerde
– 10% Sand
– 10% Kokossubstrat
– Optional: Eine Handvoll Hornspäne als zusätzlicher Langzeitdünger

Diese Mischung bietet genug Nährstoffe für das Wachstum von anspruchsvollen Gemüsepflanzen wie Tomaten, Zucchini oder Paprika.

Substrat für Sukkulenten und Kakteen

Trockenpflanzen benötigen eine besonders durchlässige Erde, die kaum Wasser speichert. Hier empfiehlt sich:

– 20% Kompost
– 30% Gartenerde
– 40% grober Sand oder feiner Kies
– 10% Perlit

Diese Mischung sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser schnell abfließen kann und die Wurzeln nicht im Nassen stehen.

Für weitere spezielle Pflanzengruppen wie mediterrane Kräuter können Sie sich auch an unserem Artikel Südliche Kräuter richtig pflanzen orientieren, der wertvolle Tipps zur Substratauswahl für Rosmarin, Thymian und Co. bietet.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Herstellung von Pflanzerde

Die Herstellung von selbstgemachter Pflanzerde ist einfacher als gedacht. Folgen Sie diesen Schritten:

1. Vorbereitung der Komponenten
Sieben Sie Kompost und Gartenerde, um grobe Bestandteile zu entfernen. Befeuchten Sie Kokossubstrat gemäß Herstellerangaben, falls es in gepresster Form vorliegt.

2. Mischvorgang
Mischen Sie alle Komponenten in einem großen Behälter oder auf einer Plane. Verwenden Sie dafür eine Schaufel oder einen Spaten. Achten Sie darauf, dass alle Bestandteile gleichmäßig verteilt werden.

3. Feuchtigkeit prüfen
Die fertige Mischung sollte leicht feucht sein, aber nicht nass. Ein einfacher Test: Nehmen Sie eine Handvoll Erde und drücken Sie sie zusammen. Sie sollte einen Ballen formen, der bei leichtem Druck wieder zerfällt.

4. pH-Wert anpassen
Falls nötig, können Sie jetzt den pH-Wert anpassen. Für die meisten Pflanzen ist ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert (6,0-7,0) ideal. Mit einem pH-Messgerät für Boden lässt sich der Wert leicht bestimmen.

5. Lagern oder direkt verwenden
Die fertige Erde können Sie sofort verwenden oder in Säcken oder Behältern für später aufbewahren. Bei längerer Lagerung sollte die Erde leicht feucht gehalten werden.

Problemlösungen und Erweiterungen für selbstgemachte Pflanzerde

Manchmal treten bei selbstgemachter Pflanzerde Probleme auf, die sich jedoch leicht beheben lassen:

Problem: Erde ist zu dicht und verdichtet sich schnell
Lösung: Fügen Sie mehr strukturgebende Materialien wie Perlit, Blähton oder groben Sand hinzu.

Problem: Pflanzen zeigen Mangelerscheinungen
Lösung: Der Nährstoffgehalt ist möglicherweise zu gering. Erhöhen Sie den Kompostanteil oder ergänzen Sie die Mischung mit natürlichen Düngern wie Hornspänen oder Komposttee.

Problem: Schimmelbildung auf der Oberfläche
Lösung: Die Erde ist vermutlich zu feucht oder schlecht belüftet. Mischen Sie mehr Sand unter und sorgen Sie für bessere Drainage.

Für Garteneinsteiger kann es hilfreich sein, mit einem Kompost Starter zu beginnen, um schneller qualitativ hochwertigen Kompost für die Erdherstellung zu erhalten.

Wer zunächst mit kleinen Mengen experimentieren möchte, findet in unserem Artikel Das richtige Substrat für jede Pflanze wertvolle Tipps zu Testmengen und Anpassungen.

Nachhaltigkeit und Kostenersparnis durch selbstgemachte Pflanzerde

Die Herstellung eigener Pflanzerde ist nicht nur ein Gewinn für Ihre Pflanzen, sondern auch für die Umwelt und Ihren Geldbeutel. Durch den Verzicht auf torfhaltige Produkte leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Moorschutz. Moore sind wertvolle CO2-Speicher, deren Erhalt für den Klimaschutz essentiell ist.

Die Kostenersparnis kann beträchtlich sein: Ein 40-Liter-Sack hochwertige Spezialerde kostet im Handel oft zwischen 8 und 15 Euro. Die gleiche Menge selbstgemachter Pflanzerde kommt Sie, besonders wenn Sie eigenen Kompost verwenden, auf nur einen Bruchteil davon.

Zudem reduzieren Sie Verpackungsmüll und Transportwege. Die Wiederverwendung von organischen Abfällen aus Küche und Garten schließt den natürlichen Kreislauf und vermeidet Abfall.

Fazit: Mit selbstgemachter Pflanzerde zum Gartenerfolg

Selbstgemachte Pflanzerde ist mehr als nur eine günstige Alternative zu Kaufprodukten – sie ist oft qualitativ hochwertiger und perfekt auf Ihre Pflanzen abgestimmt. Mit etwas Übung und den richtigen Zutaten können Sie verschiedene Substrate herstellen, die Ihren Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen bieten.

Beginnen Sie mit kleinen Mengen und experimentieren Sie mit verschiedenen Mischungsverhältnissen. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl dafür, welche Komponenten für welche Pflanzen ideal sind. Ihre Mühe wird mit gesunden, kräftigen Pflanzen und einer reichen Ernte belohnt – ganz ohne teure Spezialprodukte.

Probieren Sie es aus und erleben Sie den Unterschied, den wirklich gute Erde für Ihren Garten machen kann!

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