DIY-Wasserspeicher für den Garten
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Regenwassertank selber bauen

In Zeiten zunehmender Trockenperioden und steigender Wasserpreise wird die Nutzung von Regenwasser für den Garten immer wichtiger. Ein Regenwassertank selber bauen ist dabei nicht nur eine umweltfreundliche Alternative zur herkömmlichen Wasserversorgung, sondern auch eine kostengünstige Lösung für Gartenbesitzer. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du mit einfachen Mitteln deinen eigenen Regenwassertank konstruieren kannst.

Warum sich ein selbstgebauter Regenwassertank lohnt

Die Vorteile eines selbst gebauten Regenwassertanks liegen auf der Hand: Du sparst nicht nur Trinkwasser und damit bares Geld, sondern tust gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt. Regenwasser ist zudem kalkfrei und hat die optimale Temperatur für Pflanzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Bei der richtigen Planung und Umsetzung kannst du im Vergleich zu fertigen Lösungen erhebliche Kosten einsparen.

Wie unser Artikel Wasser sparen mit Eigenbau-Lösungen zeigt, können selbstgebaute Wasserspeichersysteme bis zu 70% günstiger sein als vergleichbare kommerzielle Produkte – ein gewichtiges Argument für DIY-Enthusiasten!

Materialien für deinen DIY-Regenwassertank

Bevor du mit dem Bau beginnst, solltest du alle notwendigen Materialien besorgen. Für einen grundlegenden Regenwassertank selber bauen-Ansatz benötigst du:

  • Ein geeignetes Behältnis (z.B. umfunktionierte Regentonne aus Kunststoff, recycelte Lebensmittelfässer oder IBC-Container)
  • Rohre und Verbindungsstücke für die Fallrohranbindung
  • Einen Regenwasserfilter zur Reinigung des Wassers
  • Überlaufschutz und entsprechende Ableitungsmöglichkeiten
  • Einen Wasserhahn oder eine Tauchdruckpumpe für Regenwasser, falls gewünscht
  • Werkzeug: Bohrer, Säge, Dichtungsmaterial

Die Wahl des richtigen Behälters ist entscheidend für die Langlebigkeit und Funktionalität deines Projekts. Achte darauf, dass das Material UV-beständig und lebensmittelecht ist, besonders wenn das Wasser auch für Nutzpflanzen verwendet werden soll.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Regenwassertank selber bauen

1. Die richtige Standortwahl

Der ideale Standort für deinen selbstgebauten Regenwassertank sollte mehrere Kriterien erfüllen. Platziere ihn in der Nähe der Fallrohre deiner Dachrinne, aber auch nicht zu weit entfernt von den zu bewässernden Gartenbereichen. Ein schattiger Platz verhindert übermäßige Algenbildung. Wichtig ist zudem ein ebener, stabiler Untergrund – je nach Größe des Tanks kann das Gewicht bei voller Füllung beträchtlich sein.

2. Vorbereitung des Behälters

Um einen Regenwassertank selber zu bauen, musst du den gewählten Behälter vorbereiten:

Reinige den Behälter gründlich, besonders wenn du einen gebrauchten Container verwendest. Bohrungen für Zulauf, Wasserhahn und Überlauf müssen präzise angebracht werden. Verwende hierfür einen Bohrer mit der passenden Größe für die jeweiligen Anschlüsse. Die Dichtigkeit ist entscheidend – alle Verbindungsstellen sollten mit geeignetem Dichtungsmaterial oder Tankdurchführungen für Regenwasser versehen werden.

3. Installation des Zulaufsystems

Das Zulaufsystem ist das Herzstück deines DIY-Regenwassertanks. Ein gutes System besteht aus:

Der Verbindung zur Dachrinne über ein Fallrohr. Ein vorgeschalteter Filter, der Blätter und andere Verunreinigungen zurückhält – hier eignet sich ein Fallrohrfilter oder Regensammler. Achte darauf, dass der Zulauf im oberen Bereich des Tanks mündet und das Wasser nicht zu stark in den Tank einströmt, um Aufwirbelungen zu vermeiden.

4. Einbau des Überlaufs

Ein Überlaufsystem ist unerlässlich, um bei starkem Regen überschüssiges Wasser abzuleiten. Der Überlauf sollte so positioniert sein, dass das Wasser kontrolliert abfließen kann, ohne Schäden an Hauswand oder Garten zu verursachen. Eine gute Idee ist es, den Überlauf mit einem Ablaufsystem zu verbinden oder in ein Versickerungsbeet zu leiten.

5. Entnahmemöglichkeiten installieren

Je nach deinen Bedürfnissen gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Wasser aus deinem selbstgebauten Regenwassertank zu entnehmen:

Ein einfacher Wasserhahn am unteren Teil des Tanks ermöglicht die Schwerkraftnutzung. Für mehr Komfort kannst du eine Regenwasserpumpe für den Garten installieren. Diese kann manuell betrieben werden oder über ein automatisches System mit Druckschalter funktionieren.

Wie im Artikel Natürliches Wasser effizient einsetzen beschrieben, können moderne Pumpsysteme das gespeicherte Regenwasser besonders effizient für deine Gartenbewässerung nutzen.

Erweiterte Optionen für deinen DIY-Regenwassertank

Mehrere Tanks verbinden

Mit zunehmender Gartengröße oder bei höherem Wasserbedarf kann ein einzelner Tank schnell an seine Grenzen stoßen. Eine elegante Lösung ist die Verbindung mehrerer Tanks zu einem System. Hierfür benötigst du spezielle Verbindungssets für Regentonnen. Die Verbindung erfolgt meist im unteren Bereich der Tanks, sodass ein Wasserausgleich stattfinden kann.

Smarte Bewässerungssysteme anbinden

Der selbstgebaute Regenwassertank kann auch mit smarten Bewässerungssystemen kombiniert werden. Moderne Systeme ermöglichen eine zeitgesteuerte oder bedarfsgerechte Bewässerung deines Gartens. Hierfür sind zusätzliche Komponenten wie ein Druckregler, elektronische Ventile und eventuell eine leistungsstärkere Pumpe erforderlich.

Unterirdische Varianten

Wer mehr Speicherkapazität benötigt oder den Tank aus ästhetischen Gründen verbergen möchte, kann auch über einen unterirdischen selbstgebauten Regenwassertank nachdenken. Dies erfordert allerdings deutlich mehr Aufwand bei der Installation und zusätzliche Überlegungen hinsichtlich der Statik und Dichtigkeit. Besonders geeignet sind hierfür spezielle Zisternen oder größere IBC-Container, die für den Erdeinbau modifiziert werden.

Pflege und Wartung deines selbstgebauten Regenwassertanks

Damit dein DIY-Regenwassertank lange funktionsfähig bleibt, solltest du einige Wartungsarbeiten regelmäßig durchführen:

  • Filterkontrolle: Reinige die Filter regelmäßig, besonders nach starken Regenfällen oder im Herbst, wenn viele Blätter fallen.
  • Tankinspektion: Überprüfe den Tank jährlich auf Risse oder Undichtigkeiten.
  • Winterschutz: Entleere den Tank vor dem ersten Frost oder sorge für ausreichenden Frostschutz, um Schäden zu vermeiden.
  • Schlammbeseitigung: Etwa alle zwei Jahre solltest du Sedimente und Ablagerungen aus dem Tank entfernen.

Rechtliche Aspekte beim Regenwassertank selber bauen

Bevor du mit deinem Projekt beginnst, informiere dich über lokale Vorschriften. In manchen Gemeinden gelten Regelungen bezüglich der Regenwassernutzung oder des Anschlusses an das Abwassersystem. Besonders bei größeren Installationen oder unterirdischen Tanks könnten Genehmigungen erforderlich sein.

Kosten-Nutzen-Rechnung

Die Kosten für einen selbstgebauten Regenwassertank können je nach Größe und Ausstattung variieren. Für eine einfache Lösung mit einem 300-Liter-Behälter, grundlegenden Anschlüssen und einem einfachen Filtersystem solltest du mit etwa 100-200 Euro rechnen. Umfangreichere Systeme mit mehreren Tanks, einer Pumpe und einem ausgeklügelten Filtersystem können 500 Euro oder mehr kosten.

Der Nutzen zeigt sich vor allem langfristig: Bei einem durchschnittlichen Wasserpreis von etwa 2 Euro pro Kubikmeter und einer jährlichen Regenwassernutzung von 10-15 Kubikmetern für einen mittelgroßen Garten kann sich die Investition innerhalb weniger Jahre amortisieren.

Fazit: Nachhaltig und kostengünstig mit selbstgebautem Regenwassertank

Einen Regenwassertank selber zu bauen ist ein lohnendes Projekt für jeden Gartenbesitzer. Mit überschaubarem Aufwand und Kosten schaffst du eine nachhaltige Wasserquelle für deinen Garten, die gleichzeitig die Umwelt und deinen Geldbeutel schont. Die Flexibilität eines DIY-Ansatzes ermöglicht es dir, das System genau an deine Bedürfnisse und örtlichen Gegebenheiten anzupassen.

Mit der richtigen Planung, hochwertigen Materialien und sorgfältiger Umsetzung wird dein selbstgebauter Regenwassertank zu einem wertvollen Bestandteil deines Gartens – und zu einem Schritt in Richtung nachhaltigere Gartenbewirtschaftung.

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