Naturdünger für gesunde Gartengewächse
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Pflanzenjauche selbst herstellen

Wer einen gesunden Garten ohne chemische Zusätze pflegen möchte, findet in selbst hergestellter Pflanzenjauche einen wertvollen Verbündeten. Diese kraftvollen Pflanzenextrakte stärken nicht nur das Wachstum, sondern erhöhen auch die Widerstandskraft gegen Schädlinge und Krankheiten. Im Gegensatz zu industriell hergestellten Düngern sind sie umweltfreundlich, kostengünstig und leicht selbst herzustellen.

Warum Pflanzenjauche der natürliche Booster für deinen Garten ist

Die Kraft der Pflanzenjauche liegt in der Konzentration wertvoller Inhaltsstoffe heimischer Kräuter. Durch den Fermentationsprozess werden Nährstoffe freigesetzt, die direkt von den Pflanzen aufgenommen werden können. Anders als bei synthetischen Düngern besteht keine Gefahr der Überdüngung oder Auswaschung ins Grundwasser.

Regelmäßig angewendet stärkt Pflanzenjauche das Immunsystem der Gartenpflanzen und fördert ein gesundes Bodenleben. Die Mikroorganismen im Boden werden aktiviert, was langfristig zu einer verbesserten Bodenstruktur und einem ausgewogenen Ökosystem führt.

Die beliebtesten Kräuter zur Pflanzenjauche-Herstellung

Brennnessel – Der Klassiker unter den Pflanzenjauchen

Die Brennnessel ist wohl die bekannteste Pflanze für die Herstellung von Pflanzenjauche. Sie enthält hohe Mengen an Stickstoff, Eisen, Kalzium, Kalium und Spurenelementen. Brennnesseljauche fördert das Wachstum und stärkt die Abwehrkräfte gegen Blattläuse und andere Schädlinge.

Für die Herstellung solltest du junge Pflanzen vor der Blüte sammeln. Die Brennnesseln werden nach dem Sammeln grob zerkleinert und mit Wasser übergossen. Besonders effektiv ist die Jauche, wenn sie im Verhältnis 1:10 verdünnt als Blattdünger eingesetzt wird.

Ein Besuch auf unserer Seite über natürlichen Kraftstoff für üppige Gärten gibt dir weitere wertvolle Tipps zur optimalen Nutzung von Brennnesseljauche.

Beinwell – Kraftpaket für Blüten und Früchte

Beinwell ist besonders reich an Kalium und eignet sich hervorragend für die Pflanzenjauche-Herstellung. Diese Jauche unterstützt die Blüten- und Fruchtbildung und ist ideal für Tomaten, Kürbisse und andere fruchttragende Pflanzen.

Für die Herstellung werden die Blätter und Wurzeln verwendet, wobei letztere besonders nährstoffreich sind. Ein Gärfass aus Kunststoff eignet sich perfekt für die Zubereitung dieser nährstoffreichen Jauche.

Schachtelhalm – Natürlicher Schutz vor Pilzerkrankungen

Schachtelhalm enthält hohe Mengen an Kieselsäure, die die Zellwände der Pflanzen stärkt und sie widerstandsfähiger gegen Pilzerkrankungen macht. Die Pflanzenjauche aus Schachtelhalm wirkt präventiv gegen Mehltau, Rost und andere Pilzerkrankungen.

Um die maximale Wirkung zu erzielen, sollte die Schachtelhalmjauche regelmäßig alle zwei Wochen angewendet werden. Besonders empfindliche Pflanzen wie Rosen und Gurken profitieren von dieser natürlichen Stärkung.

So gelingt die perfekte Pflanzenjauche

Die Herstellung von Pflanzenjauche ist einfach, erfordert aber etwas Zeit und die richtige Ausrüstung. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die erfolgreiche Zubereitung:

Die Grundausstattung für die Pflanzenjauche-Herstellung

Für die Zubereitung benötigst du:

  • Einen Jauche-Behälter aus Kunststoff, Ton oder Holz (kein Metall, da dies mit den Säuren reagieren kann)
  • Einen Deckel oder ein grobes Netz als Abdeckung
  • Ein Holzstück zum gelegentlichen Umrühren
  • Handschuhe zum Schutz vor Pflanzeninhaltsstoffen
  • Frische Kräuter aus dem Garten oder der Natur

Wähle für deinen Jauche-Behälter einen schattigen Platz im Garten, da direkte Sonneneinstrahlung den Gärprozess beschleunigen und unangenehme Gerüche verstärken kann. Ein Deckel für das Gärfass ist unerlässlich, um den Geruch einzudämmen und Regenwasser fernzuhalten.

Der richtige Zeitpunkt für die Ernte

Der optimale Zeitpunkt für die Ernte der Kräuter ist am Morgen nach der Tautrocknung. Zu diesem Zeitpunkt ist der Gehalt an ätherischen Ölen und Wirkstoffen am höchsten. Sammle die Pflanzen vorzugsweise vor der Blüte, da dann der Nährstoffgehalt am konzentriertesten ist.

Wichtig für eine erfolgreiche Pflanzenjauche-Herstellung ist die Verwendung gesunder Pflanzenteile ohne Krankheitsbefall oder Schädlinge. So vermeidest du die Übertragung von Problemen auf deine Gartenpflanzen.

Die Zubereitung Schritt für Schritt

1. Sammeln und Zerkleinern: Ernte die gewünschten Kräuter und zerkleinere sie grob, um die Oberflächenfläche zu vergrößern und die Fermentation zu beschleunigen.

2. Ansetzen der Jauche: Fülle den Behälter etwa zu einem Drittel mit den zerkleinerten Pflanzen und gieße dann Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser darüber, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind.

3. Fermentation: Decke den Behälter ab und lasse die Mischung an einem schattigen Ort für 1-3 Wochen gären. Je wärmer die Umgebungstemperatur, desto schneller verläuft der Prozess.

4. Regelmäßiges Umrühren: Rühre die Mischung täglich um, um Sauerstoff einzubringen und die Bildung von Fäulnisbakterien zu verhindern. Ein Rührwerk für Kompost kann bei größeren Mengen hilfreich sein.

5. Erkennen der Fertigstellung: Die Pflanzenjauche ist fertig, wenn keine Blasen mehr aufsteigen und sich die Pflanzenteile am Boden abgesetzt haben. Die Flüssigkeit sollte jetzt eine dunkelbraune Farbe haben.

6. Filtern und Abfüllen: Seihe die fertige Jauche durch ein grobes Tuch oder Sieb und fülle sie in verschließbare Behälter um.

Um mehr über die Kombination verschiedener natürlicher Pflanzenstärkungsmittel zu erfahren, lies unseren Artikel über natürlichen Pflanzenschutz ohne Chemie.

Anwendung und Dosierung der selbstgemachten Pflanzenjauche

Die richtige Anwendung ist entscheidend für den Erfolg deiner selbstgemachten Pflanzenjauche. Beachte folgende Punkte:

Die optimale Verdünnung

Unverdünnte Jauche kann die Pflanzen schädigen, daher ist die korrekte Verdünnung wichtig:

Für die Bodendüngung: Verdünne die Jauche im Verhältnis 1:10 (ein Teil Jauche auf zehn Teile Wasser).
Für die Blattdüngung: Verwende eine stärkere Verdünnung von 1:20, um Verbrennungen zu vermeiden.

Bei empfindlichen Pflanzen und Sämlingen sollte die Verdünnung noch stärker sein (1:50). Teste die Lösung zunächst an einigen wenigen Pflanzen, bevor du sie großflächig anwendest.

Der richtige Zeitpunkt für die Anwendung

Die beste Zeit für die Anwendung von Pflanzenjauche ist der frühe Morgen oder der späte Abend, wenn die Sonne nicht direkt auf die Pflanzen scheint. Dies verhindert Verbrennungen und ermöglicht eine optimale Aufnahme der Nährstoffe.

Wende die Jauche nicht bei extremer Hitze oder Trockenheit an, da die Pflanzen dann unter Stress stehen und empfindlicher reagieren können. Ideal ist die Anwendung nach einem leichten Regen oder nach dem Gießen.

Häufigkeit der Anwendung

Eine regelmäßige, aber maßvolle Anwendung bringt die besten Ergebnisse:

Starkzehrer wie Tomaten, Kürbisse und Kohl können alle 2-3 Wochen mit Pflanzenjauche versorgt werden.
Schwachzehrer wie Kräuter und Hülsenfrüchte benötigen nur alle 4-6 Wochen eine Anwendung.

Achte auf die Reaktion deiner Pflanzen und passe die Häufigkeit entsprechend an. Überdüngung zeigt sich durch übermäßiges Blattwachstum auf Kosten der Blüten- und Fruchtbildung.

Tipps gegen unangenehme Gerüche bei der Pflanzenjauche-Herstellung

Der Fermentationsprozess bei der Pflanzenjauche-Herstellung erzeugt unvermeidlich unangenehme Gerüche. Hier einige Tipps, um diese zu minimieren:

1. Standortwahl: Platziere den Jauche-Behälter an einem entfernten Ort im Garten, nicht direkt neben der Terrasse oder dem Sitzbereich.

2. Gesteinsmehle: Die Zugabe von Gesteinsmehl oder Urgesteinsmehl kann den Geruch deutlich reduzieren und gleichzeitig den Mineralstoffgehalt erhöhen.

3. Effektive Mikroorganismen: Ein Schuss effektive Mikroorganismen lenkt den Fermentationsprozess in eine positive Richtung und reduziert unangenehme Gerüche.

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4. Luftdichte Abdeckung: Ein gut schließender Deckel mit einem kleinen Ventil für entweichende Gase kann die Geruchsbelästigung minimieren.

Fazit: Pflanzenjauche als natürlicher Kraftspender

Die selbst hergestellte Pflanzenjauche ist ein wertvoller Bestandteil eines nachhaltigen Gartens. Sie nutzt die Kraft der Natur, um Pflanzen zu stärken und zu düngen, ohne chemische Zusätze zu benötigen. Obwohl die Herstellung etwas Zeit und Überwindung (aufgrund des Geruchs) erfordert, rechtfertigt das Ergebnis den Aufwand.

Experimentiere mit verschiedenen Kräutern und deren Kombinationen, um die optimale Mischung für deinen Garten zu finden. Jede Pflanzenart bringt ihre eigenen wertvollen Eigenschaften mit, die sich gegenseitig ergänzen können.

Mit regelmäßiger Anwendung wirst du nicht nur kräftigere und gesündere Pflanzen beobachten können, sondern trägst auch zu einem ausgewogenen Ökosystem in deinem Garten bei. Die Pflanzenjauche-Herstellung ist mehr als nur eine Methode zur Düngung – sie ist ein Bekenntnis zu natürlichen Kreisläufen und umweltbewusstem Gärtnern.

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