Der ideale Bodengrund für Exoten
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Terrarien-Substrate für exotische Bewohner

Die Wahl des richtigen Substrats im Terrarium ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Reptilien, Amphibien und anderen exotischen Haustieren von entscheidender Bedeutung. Doch die Vielfalt an Terrarien-Substraten kann besonders für Anfänger überwältigend sein. Je nach Tierart und Herkunftsgebiet sind die Anforderungen an den Bodengrund sehr unterschiedlich – von trockenen Wüstensubstraten bis hin zu feuchten Regenwaldböden. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Optionen und hilft Ihnen, das ideale Terrarien-Substrat für Ihre besonderen Mitbewohner zu finden.

Warum das richtige Terrarien-Substrat so wichtig ist

Ein geeignetes Substrat erfüllt im Terrarium mehrere wichtige Funktionen. Es bietet nicht nur eine ansprechende optische Gestaltung, sondern dient primär der artgerechten Haltung der Tiere. Terrarien-Substrate beeinflussen direkt das Mikroklima im Gehege und können Feuchtigkeit speichern oder ableiten. Für grabende Arten ist die richtige Beschaffenheit des Bodengrundes essenziell, um ihrem natürlichen Verhalten nachgehen zu können.

Darüber hinaus beeinflusst das Substrat auch die Hygiene im Terrarium. Ein gutes Substrat sollte Ausscheidungen der Tiere aufnehmen können und gleichzeitig leicht zu reinigen oder auszutauschen sein. Die Wahl des falschen Substrats kann zu gesundheitlichen Problemen wie Hautirritationen, Atemwegserkrankungen oder sogar zu Verdauungsproblemen führen, wenn es versehentlich von den Tieren aufgenommen wird.

Beliebte Terrarien-Substrate im Überblick

Abhängig von der zu haltenden Tierart stehen verschiedene Substrate zur Verfügung, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile bieten:

Kokoshumus – Der vielseitige Allrounder

Kokoshumus hat sich als eines der beliebtesten Terrarien-Substrate etabliert. Er wird aus den Fasern der Kokosnussschale hergestellt und ist für viele Reptilien und Amphibien ideal. Kokoshumus kann große Mengen Feuchtigkeit speichern und gibt diese langsam wieder ab, was für ein stabiles Terrarium-Klima sorgt. Besonders für Regenwaldterrarien mit Tieren wie Geckos, Chamäleons oder Pfeilgiftfröschen ist dieses Substrat hervorragend geeignet.

Die Vorteile von Kokoshumus liegen auf der Hand: Er ist nachhaltig, frei von Chemikalien und schimmelresistent. Zudem ist er leicht formbar, sodass grabende Tiere Höhlen und Tunnel anlegen können. Für tropische Arten sollte der Kokoshumus feucht gehalten werden, während er für halbtrockene Terrarien nur leicht angefeuchtet werden sollte.

Terrarienerde – Für natürliche Lebensräume

Spezielle Terrarienerde ähnelt in ihrer Zusammensetzung natürlichen Waldböden und eignet sich hervorragend für Waldterrarien mit Echsen, Schlangen oder Landschildkröten. Im Gegensatz zu gewöhnlicher Gartenerde ist Terrarienerde speziell aufbereitet, um Schädlinge, Parasiten und schädliche Mikroorganismen zu eliminieren.

Diese Erden enthalten oft eine Mischung aus verschiedenen organischen Materialien wie Humus, Torf, Kokoserde und mineralischen Bestandteilen. Sie bieten eine gute Drainage und gleichzeitig ausreichende Feuchtigkeitsspeicherung. Für manche Reptilienarten wie Bartagamen oder Leopardgeckos ist diese Erde jedoch zu feucht und könnte zu gesundheitlichen Problemen führen.

Wüstensand und Terrariensand – Für Wüstenbewohner

Für Wüstenreptilien wie Bartagamen, Leopardgeckos oder Wüstenleguane ist spezieller Terrariensand eine gute Wahl. Wichtig: Verwenden Sie niemals normalen Bausand oder Vogelsand, da diese feine Staubpartikel enthalten können, die Atemwegsprobleme verursachen.

Qualitativer Terrariensand ist speziell aufbereitet, staubfrei und oft mit Kalzium angereichert. Letzteres kann bei versehentlicher Aufnahme durch die Tiere sogar als Kalziumergänzung dienen. Bei einigen Arten besteht jedoch die Gefahr der Sandimpaktionen (Verstopfungen im Verdauungstrakt), weshalb manche Halter auf Alternativen wie Reptillienteppich oder Lehmgemische zurückgreifen.

Ein weiterer beliebter Bodengrund für Wüstenterrarien ist Lehmboden, der den natürlichen Lebensbedingungen vieler Wüstenreptilien sehr nahekommt und eine angenehme Grabmöglichkeit bietet.

Rindenmulch und Terrarienholz – Für Waldterrarien

Für Waldterrarien mit Schlangen, Echsen oder Landschildkröten eignet sich Rindenmulch besonders gut. Er besteht aus gehäckselter Baumrinde und imitiert den natürlichen Waldboden. Für Terrarien ist speziell behandelter Rindenmulch zu verwenden, der frei von Schädlingen und Schimmelsporen ist.

Rindenmulch hat den Vorteil, dass er Feuchtigkeit gut speichert und langsam wieder abgibt. Außerdem bietet er eine interessante Struktur, die das Terrarium natürlich erscheinen lässt. Für manche Arten, wie Landschildkröten, sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Rindenstücke nicht zu klein sind, um ein versehentliches Verschlucken zu vermeiden.

Eine interessante Kombination für Waldterrarien kann Rindenmulch mit torffreier Erde sein. Die nachhaltige Alternative zu torfhaltigen Substraten schont nicht nur die Umwelt, sondern bietet auch ein hervorragendes Mikroklima für Waldtiere.

Terrarien-Substrate für spezielle Tiergruppen

Optimale Substrate für Reptilien

Die Substratanforderungen variieren stark je nach Reptilienart:

Schlangen benötigen je nach Art unterschiedliche Substrate. Für Kornnattern und Königspythons eignet sich eine Mischung aus Terrarien-Substrat für Schlangen wie Kokoshumus mit etwas Rindenmulch. Für grabende Arten sollte das Substrat mindestens so hoch sein, dass sich die Tiere vollständig eingraben können.

Echsen wie Bartagamen kommen mit trockenem Terrariensand gut zurecht, während tropische Geckos eher feuchte Substrate wie Kokoshumus bevorzugen. Besonders für Leopardgeckos gibt es Diskussionen über das optimale Substrat – während manche Halter auf Terrariensand schwören, bevorzugen andere Lehmgemische oder spezielle Reptilienmatten, um das Risiko von Impaktionen zu reduzieren.

Schildkröten benötigen je nach Art sehr unterschiedliche Substrate. Landschildkröten kommen mit einer Mischung aus Terrarienerde und Rindenmulch gut zurecht, während Wasserschildkröten spezielle Kieselsteine für den Landteil ihres Terrariums benötigen. Die Substratschicht sollte für grabende Arten wie die Griechische Landschildkröte ausreichend hoch sein.

Substrate für Amphibien

Amphibien wie Frösche, Kröten und Salamander benötigen in der Regel feuchte Substrate, da ihre Haut Feuchtigkeit benötigt:

Für Pfeilgiftfrösche und andere tropische Froscharten eignet sich eine Mischung aus Kokoshumus, Moos und Laubstreu. Diese Kombination speichert Feuchtigkeit und ahmt den natürlichen Regenwaldboden nach. Eine gute Drainage aus Blähton oder Hydrokulturkugeln sollte die Basis bilden, um Staunässe zu vermeiden.

Axolotl und andere aquatische Amphibien benötigen feinen Kies oder Sand als Bodengrund für ihr Aquarium. Dieser sollte keine scharfen Kanten haben, um Verletzungen zu vermeiden.

Terrarien-Substrate für Wirbellose

Auch für wirbellose Terrarienbewohner wie Spinnen, Skorpione oder Tausendfüßer gibt es spezielle Substratanforderungen:

Vogelspinnen benötigen je nach Art unterschiedliche Substrate. Für Arten aus tropischen Regionen eignet sich Kokoshumus hervorragend, während Wüstenarten auf einem Gemisch aus Sand und Erde gehalten werden können. Das Substrat sollte ausreichend hoch sein, damit die Spinnen Wohnröhren anlegen können.

Skorpione kommen mit ähnlichen Substraten wie ihre Spinnenartigen Verwandten zurecht. Je nach Art sind Sand-Erde-Gemische oder Kokoshumus geeignet. Auch hier ist auf ausreichende Höhe zu achten, damit die Tiere graben können.

Für Insekten wie Stabheuschrecken oder Käfer kann eine Mischung aus Terrarienerde und Rindenmulch verwendet werden. Bei manchen Arten ist auch die Zugabe von Kompost sinnvoll, um eine natürliche Nahrungsquelle zu bieten.

Pflege und Wartung von Terrarien-Substraten

Die regelmäßige Pflege des Substrats ist für die Gesundheit der Terrarienbewohner unerlässlich. Je nach Tierart und verwendetem Substrat variieren die Wartungsintervalle:

Feuchte Substrate wie Kokoshumus oder Terrarienerde sollten regelmäßig auf Schimmelbildung kontrolliert werden. Bei Anzeichen von Schimmel ist ein sofortiger Austausch notwendig. Die Feuchtigkeit sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf durch Besprühen angepasst werden.

Trockene Substrate wie Sand müssen regelmäßig von Ausscheidungen der Tiere befreit werden. Dies kann durch gezieltes Entfernen der verschmutzten Stellen erfolgen. Alle 2-3 Monate empfiehlt sich ein kompletter Austausch des Substrats.

Eine gute Belüftung des Terrariums hilft, die Substratqualität länger zu erhalten. Bei vielen Terrarien-Substraten kann auch der Einsatz von nützlichen Bodenorganismen wie Springschwänzen oder Asseln sinnvoll sein, die organisches Material abbauen und so für ein gesundes Mikroklima sorgen.

Fazit: Die Wahl des optimalen Terrarien-Substrats

Die Auswahl des richtigen Terrarien-Substrats ist ein entscheidender Faktor für die artgerechte Haltung exotischer Tiere. Es lohnt sich, Zeit und Gedanken in die Wahl zu investieren und bei Bedarf auch verschiedene Substrate zu kombinieren, um den perfekten Lebensraum zu schaffen.

Bedenken Sie immer die natürlichen Lebensbedingungen Ihrer Tiere: Stammen sie aus trockenen Wüstengebieten, feuchten Regenwäldern oder gemäßigten Wäldern? Diese Herkunft sollte der wichtigste Leitfaden bei der Substratauswahl sein.

Mit dem richtigen Terrarien-Substrat schaffen Sie nicht nur eine ansprechende Umgebung für Ihre exotischen Mitbewohner, sondern fördern auch aktiv deren Gesundheit und Wohlbefinden. Ein naturnahes Terrarium mit dem passenden Bodengrund ermöglicht es den Tieren, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben und sorgt so für ein langes und gesundes Leben in menschlicher Obhut.

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