Garten-Wassersammlung clever gestalten
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Regenwassernutzungsanlagen im Vergleich

In Zeiten zunehmender Trockenperioden und steigender Wasserkosten gewinnt die effiziente Nutzung von Regenwasser für Gartenbesitzer immer mehr an Bedeutung. Regenwassernutzungsanlagen bieten hier eine nachhaltige und kostensparende Lösung. Doch welches System passt am besten zu Ihrem Garten und Ihren individuellen Bedürfnissen? Dieser umfassende Vergleich hilft Ihnen bei der Entscheidungsfindung.

Warum sich Regenwassernutzungsanlagen für jeden Garten lohnen

Regenwasser ist nicht nur kostenlos, sondern auch ideal für Ihre Pflanzen. Im Gegensatz zum kalkhaltigem Leitungswasser enthält Regenwasser keine Zusätze und besitzt eine Temperatur, die den Pflanzen besonders gut bekommt. Die Installation einer Regenwassernutzungsanlage bringt zahlreiche Vorteile mit sich:

Mit einer effektiven Regenwassernutzungsanlage können Sie bis zu 50% Ihres Trinkwasserbedarfs im Garten einsparen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel. Besonders in Regionen mit wiederkehrenden Bewässerungsverboten während Trockenperioden bietet ein Regenwassertank die nötige Unabhängigkeit, um Ihren Garten dennoch optimal versorgen zu können.

Je nach Größe Ihres Gartens und Ihrer Bedürfnisse gibt es verschiedene Systeme zur Regenwassernutzung – von der einfachen Regentonne bis hin zu komplexen unterirdischen Zisternen mit automatischen Pumpsystemen.

Die verschiedenen Typen von Regenwassernutzungsanlagen

1. Oberirdische Regenwassernutzungsanlagen

Die einfachste Form der Regenwassernutzung sind oberirdische Systeme. Diese sind kostengünstig, leicht zu installieren und erfordern wenig Wartung.

Regentonnen und -fässer: Der Klassiker unter den Regenwassersammlern ist die Regentonne. Mit einem Fassungsvermögen zwischen 200 und 500 Litern bietet sie eine einfache Möglichkeit, Regenwasser aufzufangen. Modern gestaltete Designer-Regentonnen fügen sich harmonisch in das Gartenbild ein und sind in verschiedenen Farben und Formen erhältlich.

IBC-Container: Für größere Wassermengen eignen sich IBC-Container mit einem Volumen von bis zu 1.000 Litern. Diese robusten Behälter sind zwar nicht besonders dekorativ, bieten aber ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und lassen sich bei Bedarf leicht miteinander verbinden, um die Speicherkapazität zu erhöhen.

Säulentanks: Diese platzsparenden Tanks können direkt an der Hauswand platziert werden und fassen je nach Modell zwischen 300 und 800 Liter. Durch ihre schmale Bauform sind sie ideal für kleine Gärten oder schmale Durchgänge.

2. Unterirdische Regenwassernutzungsanlagen

Für eine professionelle Regenwassernutzung empfehlen sich unterirdische Systeme. Diese bieten mehr Speicherkapazität und sind nicht sichtbar im Garten.

Erdtanks und Zisternen: Mit Kapazitäten zwischen 1.500 und 10.000 Litern bieten unterirdische Regenwasser-Erdtanks ausreichend Vorrat auch für längere Trockenperioden. Sie sind frostsicher und ermöglichen eine ganzjährige Nutzung. Wie in unserem Artikel „Wasserspeicher unsichtbar im Garten nutzen“ beschrieben, lassen sich diese Systeme perfekt in die Gartenlandschaft integrieren, ohne das ästhetische Erscheinungsbild zu beeinträchtigen.

Regenwasser-Komplettsysteme: Diese umfassenden Lösungen beinhalten neben dem Tank auch Filter, Pumpen und oft sogar automatische Steuerungssysteme. Sie sind zwar in der Anschaffung teurer, bieten aber maximalen Komfort und Effizienz bei der Regenwassernutzung.

Entscheidende Komponenten einer Regenwassernutzungsanlage

Eine vollständige Regenwassernutzungsanlage besteht aus mehreren wichtigen Komponenten, die für einen reibungslosen Betrieb sorgen:

Filtersysteme für sauberes Regenwasser

Bevor das Regenwasser im Tank gesammelt wird, sollte es gefiltert werden, um Verunreinigungen zu entfernen. Verschiedene Filtersysteme stehen zur Auswahl:

Fallrohrfilter: Diese werden direkt im Fallrohr der Dachrinne installiert und halten groben Schmutz wie Blätter und Moos zurück. Sie sind einfach zu montieren und relativ wartungsarm.

Zisternenfilter: Diese speziellen Filter werden vor oder in der Zisterne installiert und sorgen für eine feinere Filterung des Wassers. Sie sind besonders wichtig, wenn das Regenwasser auch für anspruchsvollere Anwendungen genutzt werden soll.

Schwimmende Entnahmefilter: Diese schwimmen auf der Wasseroberfläche im Tank und entnehmen das Wasser immer aus den saubersten Bereichen, etwa 10-15 cm unter der Oberfläche.

Pumpsysteme für die optimale Wasserverteilung

Um das gesammelte Regenwasser effizient nutzen zu können, benötigen Sie je nach Anwendung unterschiedliche Pumpsysteme:

Tauchpumpen: Diese werden direkt im Regenwassertank installiert und pumpen das Wasser bei Bedarf heraus. Einfache Tauchpumpen sind schon ab etwa 50 Euro erhältlich und eignen sich gut für gelegentliche Bewässerung mit Gartenschlauch oder Sprenger.

Tauchdruckpumpen: Diese leistungsstärkeren Pumpen erzeugen ausreichend Druck, um auch Bewässerungssysteme wie Tropfschläuche oder Sprinklersysteme zu betreiben. Sie schalten sich bei Druckabfall automatisch ein und aus.

Hauswasserwerke: Für die umfassende Nutzung von Regenwasser, etwa auch für Toilettenspülung oder Waschmaschine, sind Hauswasserwerke die beste Wahl. Sie verfügen über einen Druckbehälter, der einen gleichmäßigen Wasserdruck gewährleistet.

In unserem Artikel „Natürliches Wasser effizient einsetzen“ finden Sie weitere wertvolle Tipps zur optimalen Pumpenauswahl und -installation.

Die richtige Dimensionierung Ihrer Regenwassernutzungsanlage

Die optimale Größe Ihrer Regenwassernutzungsanlage hängt von mehreren Faktoren ab:

Berechnung des Regenwasser-Potenzials

Um das Potenzial zur Regenwassersammlung zu ermitteln, multiplizieren Sie die Dachfläche (in m²) mit dem durchschnittlichen Jahresniederschlag in Ihrer Region (in mm) und dem Abflussbeiwert Ihres Dachs (ca. 0,8 für Ziegeldächer, 0,9-0,95 für Metall- oder Glasdächer).

Beispielrechnung: Ein Haus mit 100 m² Dachfläche in einer Region mit 750 mm Jahresniederschlag und einem Ziegeldach könnte theoretisch 100 × 750 × 0,8 = 60.000 Liter Regenwasser pro Jahr sammeln.

Ermittlung des Wasserbedarfs

Ihr Wasserbedarf hängt von der Gartengröße und den zu bewässernden Pflanzen ab:

  • Rasen: ca. 15-20 Liter pro m² und Woche in Trockenperioden
  • Gemüsebeet: ca. 15-25 Liter pro m² und Woche
  • Staudenbeete: ca. 10-15 Liter pro m² und Woche
  • Bäume und Sträucher: ca. 5-10 Liter pro Pflanze und Woche

Für einen 200 m² großen Garten mit 100 m² Rasen, 50 m² Beeten und einigen Sträuchern kann der wöchentliche Wasserbedarf in Trockenperioden leicht bei 2.000-3.000 Litern liegen.

Tankgröße bestimmen

Als Faustregel gilt: Der Tank sollte etwa 5-6% des jährlichen Regenwasserpotenzials fassen können. Für unser Beispiel wären das 3.000-3.600 Liter. Berücksichtigen Sie auch die Dauer typischer Trockenperioden in Ihrer Region, um eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen.

Kosten und Amortisation von Regenwassernutzungsanlagen

Die Investition in eine Regenwassernutzungsanlage variiert je nach System und Größe:

Oberirdische Systeme: Einfache Regentonnen sind bereits ab 50-100 Euro erhältlich. Ein System mit mehreren vernetzten Tonnen und einfacher Pumpe kostet etwa 300-500 Euro.

Unterirdische Systeme: Die Kosten für einen Erdtank mit 3.000 Litern Fassungsvermögen beginnen bei etwa 1.500 Euro. Komplette Systeme mit Filter, Pumpe und Installation können je nach Größe zwischen 3.000 und 10.000 Euro kosten.

Die Amortisationszeit hängt stark von den Wasserkosten in Ihrer Region und dem Umfang der Regenwassernutzung ab. Bei aktuellen Wasserpreisen von durchschnittlich 2 Euro pro Kubikmeter und einer jährlichen Einsparung von 30 Kubikmetern Trinkwasser spart man etwa 60 Euro pro Jahr. Ein einfaches oberirdisches System amortisiert sich damit in etwa 5-8 Jahren, während komplexere Anlagen 15-20 Jahre benötigen können.

Langfristig betrachtet ist die Investition jedoch sinnvoll – besonders angesichts steigender Wasserpreise und zunehmender Trockenperioden.

Installation und Wartung von Regenwassernutzungsanlagen

Der Installationsaufwand variiert je nach System:

Oberirdische Systeme können meist in Eigenregie installiert werden. Sie benötigen lediglich einen stabilen, ebenen Untergrund und einen Anschluss an das Fallrohr der Dachrinne. Regenwassersammler für Fallrohre sind einfach zu montieren und leiten das Wasser direkt in Ihren Tank.

Unterirdische Systeme erfordern mehr Aufwand und oft professionelle Hilfe. Es müssen umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt werden, und die korrekte Verlegung von Rohrleitungen und die Installation von Pumpen und Filtern erfordert Fachwissen.

Die Wartung Ihrer Regenwassernutzungsanlage sollte regelmäßig erfolgen, um eine optimale Funktionalität zu gewährleisten:

  • Reinigen Sie die Filter mehrmals im Jahr, besonders nach dem Laubfall im Herbst
  • Kontrollieren Sie Dichtungen und Anschlüsse auf Lecks
  • Prüfen Sie die Funktion der Pumpe regelmäßig
  • Reinigen Sie bei oberirdischen Tanks diese einmal jährlich, um Algenbildung zu vermeiden

Fazit: Welche Regenwassernutzungsanlage passt zu Ihnen?

Die Wahl der richtigen Regenwassernutzungsanlage hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Für kleine Gärten und Einsteiger sind oberirdische Systeme mit Regentonnen oder Säulentanks ideal. Sie sind kostengünstig, leicht zu installieren und bieten ausreichend Kapazität für die Bewässerung kleiner Gartenflächen.

Für mittlere bis große Gärten empfehlen sich vernetzte oberirdische Systeme oder kleinere Erdtanks. Diese bieten mehr Speicherkapazität für längere Trockenperioden und ermöglichen eine komfortable Bewässerung mit Pumpsystemen.

Für anspruchsvolle Gartenbesitzer mit großen Gärten oder dem Wunsch nach ganzjähriger Regenwassernutzung sind unterirdische Komplettsysteme die beste Wahl. Sie bieten maximalen Komfort, große Speicherkapazitäten und können perfekt in die Gartengestaltung integriert werden.

Unabhängig von der Größe Ihres Gartens und Ihrem Budget gibt es eine passende Lösung, um Regenwasser effizient zu nutzen und damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Mit der richtigen Regenwassernutzungsanlage sparen Sie nicht nur wertvolles Trinkwasser, sondern auch bares Geld – und Ihre Pflanzen werden es Ihnen mit gesundem Wachstum danken.

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