Insektenschutznetze im Garten richtig einsetzen
Dieser Artikel wird Ihnen präsentiert von Makler Mühlacker
Wer kennt es nicht: Die Kohlpflanzen werden von Kohlweißlingen befallen, die Möhren von der Möhrenfliege und die Kirschen von der Kirschfruchtfliege. Jedes Jahr aufs Neue stellen Schädlinge Hobbygärtner vor Herausforderungen. Dabei gibt es eine simple, umweltfreundliche Lösung: Insektenschutznetze. Als physische Barriere halten sie ungebetene Gäste fern, ohne chemische Mittel einzusetzen. In diesem Artikel erfahren Sie alles über den effektiven Einsatz von Insektenschutznetzen und weitere natürliche Methoden zum Schutz Ihrer Gartenpflanzen.
Vorteile von Insektenschutznetzen für den Pflanzenschutz
Insektenschutznetze bieten zahlreiche Vorteile gegenüber chemischen Mitteln. Sie sind umweltfreundlich, langlebig und vor allem hochwirksam, wenn sie korrekt eingesetzt werden. Diese Netze schützen Ihre Pflanzen nicht nur vor fliegenden Insekten wie Kohlweißlingen, Möhrenfliegen oder Kirschfruchtfliegen, sondern bieten auch einen gewissen Schutz vor Vögeln, Hagel und starken Winden.
Doch nicht alle Netze sind gleich. Die Maschenweite ist entscheidend für den Erfolg. Für die Abwehr von Kohlweißlingen genügt eine Maschenweite von 7×7 mm, während für kleinere Schädlinge wie Thripse oder Blattläuse engmaschigere Netze mit 0,8×0,8 mm erforderlich sind. Insektenschutznetze feinmaschig bieten daher den umfassendsten Schutz gegen die meisten Schädlinge.
Ein weiterer Vorteil: Anders als bei chemischen Mitteln gibt es keine Wartezeit zwischen Behandlung und Ernte. Sie können Ihre Gemüsepflanzen bis zur Ernte geschützt halten und unmittelbar nach dem Abnehmen des Netzes ernten. Das ist besonders bei Salaten, Kräutern und anderem Blattgemüse ein großer Pluspunkt.
Die richtige Anwendung von Insektenschutznetzen
Für einen optimalen Schutz sollten Insektenschutznetze rechtzeitig angebracht werden – am besten direkt nach der Aussaat oder dem Pflanzen. Wichtig ist, dass das Netz rundherum gut abgedichtet wird, damit keine Insekten darunter kriechen können. Hierfür eignen sich besonders gut Erdanker für den Garten oder auch schwere Steine an den Rändern.
Bei der Installation sollte das Netz locker über die Pflanzen gelegt werden, mit genügend Spielraum für das Wachstum. Bei höher wachsenden Pflanzen wie Kohl empfiehlt sich eine Stützkonstruktion, um zu vermeiden, dass das Netz direkt auf den Pflanzen aufliegt. Dies kann durch einfache Pflanzenstützen für den Garten oder selbstgebaute Bögen aus biegsamen Materialien erreicht werden.
Um den langfristigen Erfolg zu sichern, sollten Sie unter dem Netz regelmäßig nach Schädlingen Ausschau halten. Falls doch einmal Insekten den Weg unter das Netz gefunden haben, können diese manuell entfernt werden. Bei bestäubungsabhängigen Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Zucchini muss das Netz zur Blütezeit zeitweise entfernt werden, damit Bienen und andere bestäubende Insekten ihre Arbeit verrichten können. Alternativ kann man diese Pflanzen auch selbst bestäuben.
Verschiedene Arten von Schutznetzen für spezifische Anforderungen
Je nach Kultur und Schädling kommen unterschiedliche Netztypen zum Einsatz:
Kulturschutznetze sind vielseitige Allrounder mit mittlerer Maschenweite (1,35 x 1,35 mm), die gegen die meisten Gemüseschädlinge wirken. Sie bieten zudem einen leichten Witterungsschutz und sind besonders für Kohl, Salate und Wurzelgemüse geeignet.
Gemüseschutznetze feinmaschig mit sehr kleiner Maschenweite (0,8 x 0,8 mm) bieten Schutz vor kleinsten Schädlingen wie Thripse, Blattläusen und Minierfliegen. Sie sind ideal für besonders anfällige Kulturen wie Porree, Zwiebeln und junge Pflanzen.
Vogelschutznetze haben größere Maschen und dienen primär dem Schutz von Obst wie Kirschen, Beeren und anderen Früchten vor Vogelfraß. Sie sind robuster und oft dunkler gefärbt.
Hagelschutznetze sind besonders stabil und schützen empfindliche Kulturen vor Hagelschäden, bieten aber weniger Insektenschutz. Sie werden häufig im Obstbau eingesetzt.
Für einen ganzheitlichen Ansatz im Pflanzenschutz lohnt sich ein Blick auf unseren Artikel „Frostsicherer Pflanzenschutz im Garten„, der ergänzende Maßnahmen für die kalte Jahreszeit vorstellt.
Natürliche Schädlingsbekämpfung als Ergänzung zu Schutznetzen
Neben dem Einsatz von Schutznetzen gibt es weitere natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung, die sich hervorragend kombinieren lassen:
Nützlinge fördern: Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen sind natürliche Feinde vieler Schädlinge. Durch das Anpflanzen von bienenfreundlichen Pflanzen wie Ringelblumen, Schafgarbe oder Kornblumen können Sie diese Nützlinge in Ihren Garten locken. Auch das Aufstellen von Insektenhotels bietet Nützlingen Unterschlupf.
Empfohlene Produkte zu Bienenfreundliche Pflanzen
Mischkultur: Bestimmte Pflanzenkombinationen können sich gegenseitig vor Schädlingen schützen. Zwiebeln neben Möhren gepflanzt verwirren beispielsweise die Möhrenfliege durch ihren intensiven Geruch. Kapuzinerkresse zieht Blattläuse an und kann als Fangpflanze dienen, um andere Kulturen zu schützen.
Pflanzenjauchen und -brühen: Selbsthergestellte Präparate aus Brennnesseln, Rainfarn oder Knoblauch können präventiv oder bei ersten Anzeichen eines Befalls eingesetzt werden. Sie stärken die Pflanzen und wirken abschreckend auf viele Schädlinge.
Kieselgur: Dieses natürliche Pulver aus fossilen Kieselalgen wirkt gegen kriechende Insekten wie Ameisen, Schnecken und Asseln. Es wird dünn um die Pflanzen gestreut und bildet eine physische Barriere.
Unser Artikel „Summende Helfer im grünen Paradies“ bietet weitere wertvolle Tipps, wie Sie nützliche Insekten in Ihrem Garten fördern können.
Häufige Herausforderungen beim Einsatz von Insektenschutznetzen
Trotz aller Vorteile gibt es beim Einsatz von Insektenschutznetzen einige Herausforderungen zu meistern:
Klimaregulierung: An heißen Sommertagen kann es unter den Netzen sehr warm werden. Hier empfiehlt sich die Verwendung von weißen oder hellgrauen Netzen, die weniger Wärme speichern als dunkle Materialien. Bei extremer Hitze sollten die Netze zeitweise angehoben werden, um Luftzirkulation zu ermöglichen.
Bewässerung: Das Gießen durch die Netze hindurch ist möglich, aber nicht immer effektiv. Besser ist es, ein Tropfbewässerungssystem für den Garten unter dem Netz zu installieren oder die Netze zum Gießen kurzzeitig anzuheben.
Bestäubung: Bei bestäubungsabhängigen Pflanzen müssen die Netze zur Blütezeit entfernt oder täglich für einige Stunden angehoben werden, damit Bienen und andere Bestäuber ihre Arbeit verrichten können.
Unkrautentfernung: Das regelmäßige Jäten unter den Netzen kann mühsam sein. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt kann das Unkrautwachstum eindämmen und gleichzeitig die Bodenfeuchtigkeit regulieren.
Langfristige Pflege und Lagerung von Insektenschutznetzen
Mit der richtigen Pflege können Qualitäts-Insektenschutznetze mehrere Jahre halten. Nach der Saison sollten die Netze vorsichtig abgenommen, gereinigt und trocken gelagert werden:
Verschmutzungen können mit einem sanften Wasserstrahl abgespült werden. Bei starker Verschmutzung ist auch eine Handwäsche mit mildem Waschmittel möglich. Wichtig ist, dass die Netze vollständig trocknen, bevor sie eingelagert werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Die trockenen Netze sollten locker zusammengelegt oder aufgerollt werden. Eine Aufbewahrung in einem verschließbaren Behälter schützt vor Nagetieren, die das Material beschädigen könnten. Ideal ist ein kühler, trockener und dunkler Ort, da UV-Strahlung das Material mit der Zeit brüchig machen kann.
Vor dem Einlagern sollten die Netze auf Löcher oder Risse kontrolliert werden. Kleinere Beschädigungen können mit speziellem Netzreparatur Set oder mit Nähgarn ausgebessert werden.
Fazit: Ein durchdachter Schutz für gesunde Pflanzen
Insektenschutznetze stellen eine effektive, umweltfreundliche Methode dar, um Gartenpflanzen vor Schädlingen zu schützen. Mit der richtigen Auswahl der Maschenweite, einer sorgfältigen Installation und regelmäßiger Pflege können sie über mehrere Jahre zuverlässig dienen und die Ernteerträge deutlich verbessern.
Kombiniert mit anderen natürlichen Schutzmaßnahmen wie der Förderung von Nützlingen, Mischkulturen und selbstgemachten Pflanzenstärkungsmitteln bilden sie ein starkes Fundament für einen gesunden, ökologischen Garten. Diese ganzheitliche Herangehensweise an den Pflanzenschutz schont nicht nur die Umwelt, sondern trägt auch zu einem ausgeglichenen Gartenökosystem bei.
Durch den Einsatz von Insektenschutznetzen können Sie auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten und dennoch reiche Ernten erzielen. Diese Investition in Qualitätsnetze und natürliche Schutzmaßnahmen zahlt sich langfristig durch gesündere Pflanzen, bessere Ernten und eine intakte Gartenökologie aus.