Wasserspeicher für trockene Zeiten
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Regenwasser-Zisternen: Nachhaltige Speicherlösung

Die zunehmenden Trockenperioden und steigenden Wasserkosten machen es für Gartenbesitzer immer wichtiger, nach alternativen Wasserquellen zu suchen. Regenwasser-Zisternen bieten eine perfekte Lösung, um Niederschläge effizient zu sammeln und zu nutzen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Regentonnen können Zisternen deutlich größere Wassermengen speichern und bilden damit das Herzstück eines nachhaltigen Gartenbewässerungssystems.

Warum eine Regenwasser-Zisterne für jeden Garten sinnvoll ist

Regenwasser ist nicht nur kostenlos, sondern auch ideal für Pflanzen. Es ist kalkarm, hat eine optimale Temperatur und enthält keine Zusatzstoffe wie Chlor, die in Leitungswasser vorkommen können. Durch die Installation einer Regenwasser-Zisterne können Sie jährlich mehrere tausend Liter Trinkwasser einsparen.

Die Vorteile einer Zisterne gehen jedoch weit über die bloße Wassereinsparung hinaus:

  • Umweltschutz durch Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs
  • Finanzielle Einsparungen bei steigenden Wasserpreisen
  • Besseres Pflanzenwachstum durch optimale Wasserqualität
  • Entlastung der Kanalisation bei Starkregen
  • Mögliche Reduzierung von Abwassergebühren

Besonders in Zeiten des Klimawandels, in denen sich lange Trockenperioden mit Starkregenereignissen abwechseln, bietet eine Regenwasser-Zisterne die ideale Möglichkeit, Wasser dann zu speichern, wenn es im Überfluss vorhanden ist, um es in Trockenzeiten nutzen zu können.

Oberirdische vs. unterirdische Regenwasser-Zisternen

Bei der Planung einer Zisterne stellt sich zunächst die Frage: oberirdisch oder unterirdisch? Beide Varianten haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile.

Oberirdische Zisternen

Oberirdische Modelle sind in der Regel kostengünstiger und einfacher zu installieren. Sie eignen sich besonders für Gärten mit begrenztem Budget oder wenn eine schnelle Lösung gesucht wird. Allerdings nehmen sie Platz im Garten ein und sind optisch präsenter. Zudem sind sie frostanfälliger, was ihre Nutzung im Winter einschränken kann.

Die Kosten für eine oberirdische Zisterne beginnen bei etwa 300-500 Euro für einfache Modelle mit 1.000-2.000 Litern Fassungsvermögen. Hochwertigere Modelle, die sich auch optisch gut in den Garten integrieren lassen, können zwischen 1.000 und 3.000 Euro kosten.

Unterirdische Zisternen

Die meisten Gartenbesitzer entscheiden sich für unterirdische Zisternen, die mehrere entscheidende Vorteile bieten:

Platzersparnis: Da sie im Boden versenkt werden, bleibt die Gartenfläche vollständig nutzbar. Lediglich ein dezenter Schachtdeckel ist sichtbar.

Frostschutz: Im Erdreich sind die Temperaturen stabiler, wodurch das Wasser auch im Winter nicht einfriert.

Wasserqualität: Durch die konstant kühlen Temperaturen und Lichtabschluss wird Algenwachstum verhindert.

Größeres Volumen: Unterirdische Modelle können deutlich mehr Wasser speichern – von 2.000 Litern bis zu 10.000 Litern und mehr.

Die Investitionskosten für eine unterirdische Zisterne sind allerdings höher. Je nach Größe und Material liegen sie zwischen 1.500 und 5.000 Euro, zuzüglich der Installationskosten für Aushub und Anschlussarbeiten, die nochmals mit 1.000 bis 3.000 Euro zu Buche schlagen können.

Die richtige Dimensionierung Ihrer Regenwasser-Zisterne

Die optimale Größe einer Zisterne hängt von mehreren Faktoren ab:

Niederschlagsmenge: In Deutschland fallen je nach Region zwischen 500 und 2.000 mm Niederschlag pro Jahr. Für eine erste Abschätzung können Sie mit durchschnittlich 800 mm rechnen.

Dachfläche: Von einer Dachfläche von 100 m² können Sie bei 800 mm Jahresniederschlag theoretisch 80.000 Liter Wasser sammeln. In der Praxis sind es durch Verdunstung und andere Verluste etwa 80% davon, also 64.000 Liter.

Wasserbedarf: Für einen durchschnittlichen Garten von 200 m² werden in trockenen Sommermonaten etwa 10-15 Liter pro m² und Woche für die Bewässerung benötigt. Das entspricht 2.000-3.000 Litern wöchentlich.

Als Faustregel gilt: Die Zisterne sollte mindestens so groß sein, dass sie den Wasserbedarf für 3-4 Wochen Trockenheit decken kann. Für einen 200 m² großen Garten wären das etwa 6.000-12.000 Liter. Eine Regenwasserspeicher dieser Größe stellt sicher, dass Sie auch längere Trockenperioden gut überbrücken können.

In unserem Artikel „Kostenloses Gießwasser vom Himmel nutzen“ finden Sie weitere wertvolle Tipps zur optimalen Nutzung von Regenwasser in Ihrem Garten.

Installation einer Regenwasser-Zisterne – Schritt für Schritt

Die Installation einer unterirdischen Zisterne ist ein größeres Projekt, das gute Planung erfordert. Hier ein Überblick über die wichtigsten Schritte:

1. Standortwahl

Der ideale Standort sollte folgende Kriterien erfüllen:

Nähe zum Fallrohr: Je kürzer der Weg vom Dach zur Zisterne, desto einfacher und kostengünstiger ist die Installation.

Zugänglichkeit: Für Wartungsarbeiten sollte die Zisterne gut erreichbar sein.

Untergrund: Vermeiden Sie Standorte mit hohem Grundwasserspiegel oder felsigem Untergrund.

Abstand zu Bäumen: Wurzeln können die Zisterne beschädigen. Halten Sie mindestens 3 Meter Abstand zu größeren Bäumen.

2. Erdaushub

Die Baugrube sollte etwa 30-50 cm größer sein als die Zisterne selbst. Die Tiefe richtet sich nach der Höhe der Zisterne plus einer 15-20 cm dicken Kiesschicht als Fundament. Beachten Sie auch die Frostgrenze, die in Deutschland bei etwa 80 cm liegt.

3. Installation

Nach dem Aushub wird zunächst eine Kiesschicht als Drainage eingebracht. Darauf kommt die Zisterne, die mit der Zulaufleitung vom Fallrohr und ggf. einem Überlauf zum Versickern oder zur Kanalisation verbunden wird. Anschließend wird die Grube schichtweise mit Sand und Erde verfüllt und verdichtet.

4. Pumpensystem

Für die Wasserentnahme benötigen Sie eine geeignete Zisternenpumpe. Diese kann entweder in der Zisterne selbst (Tauchpumpe) oder außerhalb (Saugpumpe) installiert werden. Moderne Systeme verfügen über eine automatische Steuerung, die bei Wassermangel auf Leitungswasser umschaltet.

Wie Sie solche Pumpen optimal einsetzen können, erfahren Sie in unserem Artikel „Natürliches Wasser effizient einsetzen„.

Wartung und Pflege Ihrer Regenwasser-Zisterne

Mit der richtigen Wartung kann eine Zisterne mehrere Jahrzehnte halten. Folgende Maßnahmen sollten regelmäßig durchgeführt werden:

Filter reinigen: Die Regenfilter sollten je nach Verschmutzungsgrad alle 2-3 Monate überprüft und gereinigt werden, besonders im Herbst, wenn Laub die Filter verstopfen kann.

Zisterne überprüfen: Alle 2-3 Jahre sollte die Zisterne auf Ablagerungen kontrolliert werden. Bei Bedarf kann eine professionelle Reinigung durchgeführt werden.

Pumpe warten: Die Pumpe sollte gemäß den Herstellerangaben regelmäßig überprüft werden, typischerweise einmal jährlich.

Frostschutz: Bei oberirdischen Zisternen müssen im Winter ggf. Pumpen und freiliegende Leitungen entleert oder isoliert werden.

Wirtschaftlichkeit und Amortisation

Die Investition in eine Regenwasser-Zisterne zahlt sich langfristig aus. Bei aktuellen Wasserpreisen von durchschnittlich 2 Euro pro Kubikmeter (inkl. Abwassergebühren) und einer jährlichen Einsparung von 30-50 Kubikmeter Trinkwasser können Sie mit Einsparungen von 60-100 Euro pro Jahr rechnen.

Zusätzlich steigt der Wert Ihrer Immobilie, und in manchen Gemeinden erhalten Sie Zuschüsse oder Steuervorteile für die Installation einer Regenwassernutzungsanlage.

Die Amortisationszeit liegt je nach Anschaffungskosten und lokalen Wasserpreisen typischerweise zwischen 8 und 15 Jahren. Angesichts steigender Wasserpreise und zunehmender Trockenperioden ist dies eine lohnende Investition in die Zukunft.

Fazit: Regenwasser-Zisternen als zukunftssichere Investition

Eine Regenwasser-Zisterne ist mehr als nur ein Wasserspeicher – sie ist ein wichtiger Baustein für nachhaltiges Gärtnern und ökologisches Wohnen. Mit der richtigen Planung, Dimensionierung und Installation können Sie Ihren Garten unabhängiger von der öffentlichen Wasserversorgung machen, Kosten sparen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Gerade in Zeiten des Klimawandels mit zunehmenden Wetterextremen wird die Bedeutung von Wasserspeichersystemen weiter zunehmen. Wer heute in eine hochwertige Zisterne investiert, ist für die Herausforderungen von morgen gut gerüstet und kann sich auch in trockenen Sommern an einem blühenden, grünen Garten erfreuen.

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